Eine Raupe will fliegen

Ortsgruppe Gailingen

Eine Raupe will fliegen

Die Gailinger Ortsgruppe des BUND setzt sich für den Erhalt einer ökologisch vielfältigen, erholsamen Natur ein. Sie führt regelmässige Exkursionen durch und engagiert sich tatkräftig in der Landschaftspflege. Machen Sie auch mit! Damit die Raupe auch künftig zum Fliegen kommt!

Pestizide halbieren, Ökoysteme grossflächig schützen!

BUND-Vorsitzender Olaf Bandt: «Bitte helfen Sie uns, die Europäische Union zu überzeugen». (Foto Simone Neumann)

Wir vom BUND Gailingen sind zurückhaltend, wenn es um Kampagnenaufrufe geht. Aber diesmal ist es sehr besonders wichtig.

Das Europäische Parlament möchte den Einsatz von Pestiziden in allen Bereichen halbieren und Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Flüsse renaturieren. Diese Vorhaben sind für den Umwelt- und Naturschutz extrem wichtig.
 
Leider ist die Agrarindustrie dagegen. Unter dem Vorwand des Ukrainekrieges und mit irreführenden Argumenten, dass mehr Naturschutz die Nahrungsmittelproduktion gefährden würde, versucht sie diese Vorhaben abzuschwächen oder zu stoppen. Die Mehrheiten sind deswegen extrem knapp und es kommt auf jeden einzelnen Abgeordneten an.
 
Wir brauchen darum Ihre Hilfe. Schreiben Sie möglichst rasch einen Brief an die EU-Abgeordneten aus Baden-Württemberg – persönliche Briefe sind ein sehr wirksames Mittel! Wie Sie das machen können, erklärt Ihnen Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND-Bundesverbands, in diesem Video. Noch mehr Details im diesem Informationsdokument.

Renaturierung beim Schwalbenhotel abgeschlossen

Jetzt kann der Frühling kommen! Anfang April haben Helferinnen und Helfer des BUND Gailingen die vorerst letzten Massnahmen zur Aufwertung der Fläche rund um das Schwalbenhotel an der Rauhenbergstrasse in Gailingen umgesetzt.

Die Fläche war zuvor ein kurz geschorener Vielschnittrasen, auf dem sogar Autos geparkt wurden. Jetzt pflanzten die BUND-Mitglieder eine Vielzahl an heimischen Sträuchern und Wildrosen und säten die offene Fläche mit einer Blumenmischung. Vorher waren die Grasnarbe und der nährstoffreichere Oberboden abgetragen und in der nördlichen Böschung einplaniert worden. Ebenso wurde die offene Freifläche mit mineralischem Schotter abgemagert. Durch Einsaat einer regionalen Saatgutmischung mit heimischen Wiesenblumen von Rieger und Hofmann soll sich eine ökologisch wertvolle und vielfältige Blühwiese entwickeln.

Anstatt der regelmäßigen Rasenmahd durch den Bauhof der Gemeinde wird die Fläche nun extensiv zunächst von den BUND-Aktiven gepflegt. In einem sonnenexponierten Steinhaufen sollen sich Reptilien wohlfühlen und Unterschlupf finden. Die Findlinge konnten bei den Erschließungsarbeiten des Baugebiets Erlenwies gewonnen werden. Weitere Findlinge am Straßenrand sollen verhindern, dass auf der Fläche wieder geparkt wird. Horizontal liegende Baumstämme vom Gailingen Strandbad, die bei der Rheinuferrenaturierung weichen mussten, eine Bank am unteren Teich, eine weitere wird noch kommen, zwei Hochstämme (Mehlbeere, Speierling) und eine mehrtriebige Stieleiche und typische Uferbepflanzung mit Sumpf-Schwertlilie, Blutweiderich, Wasserminze und Sumpfdotterblumen runden das Ganze ab.

Einen besonderen Anziehungspunkt bilden zwei kleine Flachwasserzonen, zu denen eine Quelle frisches Wasser führt. Bisher wurde das Wasser kaum sichtbar in einen Graben abgeleitet. Aus Unfallschutzgründen ist das Wasser nur etwa 20 cm tief, es bleibt abzuwarten, wie es sich im Sommer entwickelt. Als Tränke für Vögel und Insekten wird die Wasserfläche auf jeden Fall nützlich sein.

Das ehemals wenig strukturierte Gelände ist nun ökologisch und optisch stark aufgewertet worden. Vielleicht ist es nun für die Schwalben einladend genug, ins Schwalbenhotel einzuziehen – bisher bliebt es leider unbewohnt. An einem Ufer wurde Lehm eingebaut in der Hoffnung, dass Schwalben ihn als Baustoff nutzen können. Das Grundstück gehört der Gemeinde Gailingen, die sich finanziell an der Aufwertung beteiligt. Auch im Gemeinderat gab es dafür große Zustimmung, hierfür ein großes Dankeschön. Ein besonderes Dankeschön gilt BUND-Vorstandsmitglied Hannes Vehrke, der die Bodenvorbereitungen hervorragend  umgesetzt hat.

BUND-Gailingen mit neuem Vorsitz

Hannes Vehrke ist neuer erster Vorsitzender des BUND Gailingen. Er wurde anlässlich einer Mitgliederversammlung ohne Gegenstimme als Nachfolger von Reimund Auth gewählt. Reimund Auth ist aus familiären Gründen von Gailingen nach Freiburg umgezogen. Die weiteren ordentlichen Geschäfte wurden zügig erledigt.

Für sein langes Engagement wurde Reimund Auth vielfach gedankt, so durch Antje Boll vom BUND Regionalverband, die Auth eine Ehrenurkunde übergab. Bürgermeister Thomas Auer nahm die Gelegenheit wahr, die langjährige, gute Zusammenarbeit von BUND und Gemeinde zu würdigen; dank ihr stehe in Gailingen der Naturschutz gut da. «Es sind die Menschen, die die Basis einer solchen Zusammenarbeit bilden», so Auer. Diese Zusammenarbeit gehe weiter – «es wäre ein Traum, wenn man die Bäche alle wieder öffnen könnte.» Im Namen des Vorstands des BUND Gailingen würdigte Roman Döppler Auth als langjährigen Gefährten und persönlichen Freund und erinnerte an viele gemeinsame Aktivitäten. Reimund Auth bedankte sich mit der Bemerkung, dass er ohne Roman Döppler kaum so lange im Amt geblieben wäre.

Einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete ein Vortrag von Eberhard Koch (Vorstand BUND Kreis Konstanz), der Rückblick auf 40 Jahre Gailinger Naturschutz hielt. In dieser Zeit seien – teilweise durch die Gesetzgebung, teilweise dank der Aktivitäten von Naturschützern – viele Fortschritte erreicht worden. So werden Teile des Staffelwalds in Zusammenarbeit mit dem Forst allmählich zu einem teichreichen Auenwald entwickelt. Ein anderes Beispiel ist das Gebiet Gailinger Berg-Bölderen, das 1996 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Die Grundlage dafür hatten die Naturschützer gelegt, die das Gebiet pflegten und damit ökologisch aufwerteten. «Vor 40 Jahren wurden wir noch als Spinner betrachtet», so Eberhard Koch, «heute ist das Anliegen des Naturschutzes in der Gesellschaft angekommen». Am Ziel sei man aber noch lange nicht, mahnte Koch am Ende seines Vortrags. «In den 40 Jahren hat sich auch das Bruttosozialprodukt von Deutschland inflationsbereinigt verdoppelt. Damit vernichten wir den erzielten Fortschritt.» Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg betrage pro Tag 6 ha; in einem halben Jahr also wird ganz Gailingen zugebaut, vom Rhein bis zur Spitze des Rauhenberg. «Was wir wirklich brauchen ist ein ressourcenschonender Lebensstil», so Koch. «Wir müssen erkennen, dass es genug ist und uns selber Grenzen setzen.»

Download des Protokolls der Mitgliederversammlung

Die schönsten Bilder der Mitgliederversammlung

Gailingen erhält ein «Energie und Klimaschutzkonzept 2040»

Anträge aus der Bevölkerung willkommen!

Auf Antrag der SÖL (Sozial-Ökologische-Liste) wurde das Thema auf die Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung gebracht. Gemeinderat und BUND Vorstandsmitglied Hannes Vehrke begründete in der Aussprache, warum es so wichtig sei sich mit dem Thema zu beschäftigen. Er räumte ein dass es, auch mit Blick auf die knappen Kassen der Gemeinde, sehr ambitioniert sei, Schritte in Richtung aktiven Klimaschutz zu gehen. Er stellte aber auch klar, dass es um ein Vielfaches ambitionierter sei, nichts zu tun und die Folgen einer kommenden Klimakatastrophe beherrschen zu wollen.

Nach einer konstruktiven Aussprache über alle Fraktionen hinweg wurden einstimmig! folgende Beschlüsse gefasst.

  1. Bei allen Entscheidungen im Wirkungsbereich der Gemeinde Gailingen wird der Vermeidung des Ausstoßes von klimaschädlichen CO2 ein besonderes Gewicht beigemessen. Beschlüsse, welchen diesen Aspekt nicht oder nicht umfassend berücksichtigen, müssen im Einzelfall begründet werden.
  2. Potenziale zur Energieeinsparung, zum Umstieg auf erneuerbare Energiequellen und zum Artenschutz werden gesucht und in einer Listegesammelt. Vorschläge aus der Bevölkerung werden berücksichtigt. Der Gemeinderat entscheidet über die Maßnahmen und deren Umfang und stellt entsprechende Haushaltsmittel bereit. Vorschläge dazu bitte an das Rathaus zu Händen von Steffen Van Wambeke und im CC an Hannes Vehrke (BUND).
  3. Die Gründung eines beratenden Ausschusses bzw. eines Arbeitskreises „Klimaschutz“ bestehend aus Verwaltung und Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen. Der Ausschuss tagt mindestens einmal im Jahr. Dazu diskutiert wurde, ob auch Bürgerinnen und Bürger dem Ausschuss angehören können, was wir sehr begrüßen würden. Der Gemeinderat wird hierüber zeitnah beraten. Wer sich hier gerne einbringen würde, meldet sich bitte bei Hannes Vehrke (BUND).

Ein besonderes Dankeschön, an alle BUND-Mitglieder, die der Gemeinderatssitzung beiwohnten.

Kindergruppe «Dachse» sucht neue Leitung

Die Kindergruppe Dachse (Kinder ab neun Jahren) sind bald ohne Führung. Haben Sie Interesse hat, die Gruppe zu übernehmen und etwa ein Treffen pro Monat zu organisieren? Um zu beginnen, braucht es keine spezifischen Ausbildung; sollen Sie eine naturpädagogische Ausbildung starten wollen, würden wir sie finanzieren. Interessiert? Dann melden Sie sich bitte bei Hannes Vehrke, unserem Ersten Vorsitzenden.

«Damals galten wir als Spinner»

Eberhard Koch engaiert sich seit vielen Jahrzehnten für den Naturschutz, auch in Gailingen.

Vortrag von Eberhard Koch: «Natur und Umwelt in Gailingen: Was hat sich in den letzten 40 Jahren getan?»

Er war einer der Höhepunkte der Jahresversammlung 2023: Der Vortrag von Eberhard Koch (Vorstand BUND Kreis Konstanz), der Rückblick auf 40 Jahre Gailinger Naturschutz hielt. Hier können Sie den Vortrag nachlesen.

Offene Stellen beim BUND

Der BUND, Landesverband Baden-Württemberg ist einer der größten Naturschutzverbände im Land. Von Zeit zu Zeit werden neue Stellen im Rahmen eines Projektes geschaffen oder Stellen neu vergeben. Außerdem bietet der BUND Baden-Württemberg Stellen im Rahmen des Freiwilligen Ökologischen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes an.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Sie finden die aktuellen Stellen auf dieser Website.

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Bringen Sie Ihr altes Handy in die Bücherei

Der BUND Gailingen sammelt gebrauchte Mobiltelefone und lässt diese umweltgerecht recyceln. Bringen Sie Ihr altes Handy in die Bücherei Gailingen, dem Standort unserer Sammelstelle! Aktuell liegen mehr als 100 Millionen ungenutzte Handys in deutschen Haushalten! Jedes einzelne Gerät enthält wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer, die heutzutage problemlos recycelt werden können.
Öffnungszeiten Bücherei: Di. und Do. 15:00 bis 17:00 Uhr sowie jeden ersten Sa. im Monat 10:30 bis 11:30 Uhr.
Mehr Infos zur Aktion finden Sie auf mobile-box.eu