Ortsgruppe Gailingen

Blühinseln im Rasen für Insekten

Im Garten der Familie Häberle in Gailingen haben sich auf trockenen Stellen im Rasen die Karthäuser-Nelken ausgebreitet. Beim Rasenschnitt werden diese stehen gelassen – ein Eldorado für die Insekten und ein Augenschmaus für die Bewohner.

Ein gepflegter Rasen ist vielleicht schön anzusehen, für Insekten aber leider völlig nutzlos. Schön ist es, wenn wenigstens die Gänseblümchen oder der Weiß-Klee nicht ausgestochen werden.

Versuchen Sie doch mal, ein paar Stellen im Rasen nicht zu mähen. Oder lassen Sie Ränder zu Strauchpflanzungen oder um Bäume einfach mal stehen und warten ab, was sich tut. Je nach Wildsamenvorrat im Boden kann es sein, dass auf einmal Klatschmohn, Wiesen-Schafgabe oder Margeriten wachsen und blühen. So haben sie einen schön gemähten Rasen und gleichzeitig Blühinseln für Insekten.

Nach der Blüte bzw. Samenreife können sie die Blühinseln wieder abmähen, aber nicht so kurz wie den übrigen Rasen. So werden die Pflanzenrosetten dieser Wiesenblumen nicht beschädigt, und der Samen kann sich auch auf benachbarte Flächen ausäen. Sollten sich keine Blühpflanzen einstellen, können Sie auch getopfte Stauden wie Wiesen-Salbei, Wiesen-Schafgarbe, Kriechender Günsel, Wiesen-Flockenblume, Rundblättrige-Glockenblume oder Blauer-Storchschnabel als Topfpflanze in den Rasen einpflanzen.

Diese «Induktionspflanzen» sollten sich dann von selbst auf weiteren Flächen im Rasen ansiedeln. So können Sie relativ schnell und einfach eine blühende Wiese schaffen. Wollen Sie eine richtige Wiese selber anlegen, muss der Boden nährstoffarm sein oder beispielsweise mit Sand abgemagert werden. Die blühten- und artenreichsten Pflanzungen wachsen nämlich auf Böden mit wenig Nährstoffen! Besorgen Sie sich Saatgut aus Saatgutfirmen in Ihrer Nähe, möglichst aus heimischen, regionalen Arten. Dieses Saatgut ist zwar etwas teuer, aber die Pflanzen sind mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Eine Wiese kann aber nicht innerhalb eines Jahres fertig sein, sie braucht einige Jahre, bis sie sich entwickelt hat. Aber der Aufwand lohnt sich für Sie und für die Insektenwelt!

Bild und Text: Uwe Messer