Ortsgruppe Gailingen

Wertvolles Laub und Schmuddelecken

Laub dient Pflanzen als Winterschutz, Tieren ein zu Hause und bringt Humus ins Beet.

Im Herbst ärgern sich viele Menschen über das herunterfallende Laub. Dabei ist Laub ein wertvolles Gut. Klar: Auf dem englischen Rasen sollte man es entfernen (Faulgefahr des Rasens) und auch auf Wegen (Rutschgefahr). Aber auf Beeten kann man es lassen: Dann werden die Pflanzen vor den gefährlichen Barfrösten (längere Zeit Temperaturen unter Null ohne eine schützende Schneedecke) geschützt. Das Laub gibt zudem Nährstoffe frei, wenn es durch Asseln, Regenwürmer und jede Menge Kleinstlebewesen wie Mikroben und Pilze in Humus umgewandelt wird. Der wertvolle Humus steht dann den Pflanzen wieder zur Verfügung. Dieser Prozess der Bodenbildung jedoch dauert sehr lange; es reicht darum nicht, das Laub nur ein oder zweimal auf den Beeten liegen zu lassen. Das Laub muss auch nicht unbedingt in die Biotonne oder mühsam und kostenpflichtig entsorgt werden. Schichten Sie es einfach in einer Gartenecke auf oder verteilen Sie es unter den Sträuchern entlang des Grundstückes oder als Mulchschicht auf den Beeten. Man kann auch Maschendraht zu einem runden Behälter verbinden und mit Laub befüllen; hier verrottet es dann langsam. Sie können dann immer wieder nachfüllen. Ganz unten entsteht bester Humus, denn Sie in den Gemüsebeeten verteilen können.

Laub findet aber noch anderweitig einen Nutzen. Aufgeschichtet in einer Gartenecke, dient es Igeln, Insekten und jeder Menge anderer Tiere als Überwinterungsort. Hier verbringen sie die kalten Wintermonate. Auch Kinder haben Spass mit dem Laub – wie schön ist es, Laub in die Luft zu werfen, Blätter regnen zu lassen oder in einen großen Laubhaufen zu springen.   

Um noch mehr Vielfalt in den Garten zu holen sind auch «Schmuddelecken» geeignet. Lassen Sie in einer Ecke einfach mal die Brennnesseln stehen, oder das Wiesengras über den Winter, die Stauden mit hohlen, markhaltigen Stängeln wie Königskerze, Beifuß oder Disteln und beobachten Sie, welche Tiere sich einstellen. Sie werden begeistert sein.

Bild und Text: Uwe Messer